Von Gründern für Gründer: Die sieben besten Insidertipps
Die Start-up-Szene boomt in Deutschland. Alleine in Berlin kommen auf eine Million Einwohner 81,7 Start-ups. Doch auch die anderen Bundesländer holen ordentlich auf. Einige dieser Gründer haben einen kometenhaften Aufstieg aufs Parkett gelegt und zeigen innerhalb von ein paar Jahren ein millionenschweres Wachstum. So viel vorab: Ein Patentrezept für den Erfolg gibt es nicht. Aber dafür jede Menge Dinge, die angehende Gründer von anderen Gründern lernen können.
1. In die Lebenswelt der Zielgruppe eintauchen
Laut einer Untersuchung der Universität Oldenburg, die 50 der teuersten Start-ups der Welt unter die Lupe genommen hat, ist Aktionismus in alle Richtungen für die durchschlagende Geschäftsidee nicht maßgeblich. Die meisten der Befragten sind einfach mit offenen Augen durch den Alltag gegangen und haben schnell bemerkt, wo der Schuh der Verbraucher drückt. Aus diesen Beobachtungen sind Geschäftsideen entstanden, die mit einer Lösung auf konkrete Bedürfnisse und Nachfragen reagieren. Das heißt nichts anderes, als in der realen und der virtuellen Welt der Zielgruppe zu lauschen und Einblick in ihr Lebenswelt zu erhalten. Diese Strategie hilft am Anfang dabei, sich auf dem Markt zu positionieren und später auf Änderungen der Anforderungen passgenau zu reagieren. Vor allem dann, wenn zusätzliches Netzwerken und Mentoring erfolgt.
2. Die richtigen Eigenschaften
Wer sein Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen will, sollte für seine Idee brennen und fest an seinen Erfolg glauben. Daneben gibt es noch weitere persönliche Eigenschaften, die versierte Gründer als eines ihrer Erfolgsrezepte bezeichnen. Dazu zählen:
- Durchhaltevermögen
- Leistungsbereitschaft
- fachliche Expertise
- Programmierkenntnisse
- gutes Selbstmanagement
- Teamfähigkeit
3. Die richtigen Partner
Rund die Hälfte aller Gründungen erfolgt im Team von drei Personen, 30 % der Start-ups bestehen aus zwei Gründern. Eine weise Entscheidung, denn nur selten vereint eine Person in sich alle Eigenschaften, die für den unternehmerischen Erfolg erforderlich sind. Wenn die gesamte Verantwortung nicht nur auf den Schultern eines Unternehmers lastet, erleichtert das auch die heiße Gründungsphase. Wer es alleine wagt, muss ebenfalls darauf achten, mit den richtigen Partnern zu kooperieren und Investoren wie Lieferanten gut auszuwählen.
4. Die Wahl der Rechtsform
Die zentrale Frage auf dem Weg zum eigenen Start-up ist die Wahl der passenden Rechtsform. Wie Statistiken zeigen, entscheidet sich die überwiegende Mehrheit der Gründer für eine GmbH. Vermutlich, weil diese Rechtsform entscheidende Vorteile wie die Haftungsbeschränkung liefert. Auf der anderen Seite ist für eine GmbH ein hohes Eigenkapital erforderlich. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, muss trotzdem nicht die Flinte ins Korn werfen - denn viele erfolgreiche Unternehmen sind noch oder haben als UG oder GbR begonnen.
5. Die Finanzierung ernst nehmen
Die Hälfte aller Start-ups stemmt die Gründung aus eigenen finanziellen Mitteln. Wird auf Fremdkapital verzichtet, bedeutet das mehr Unabhängigkeit und weniger Risiko, falls die Geschäftsidee doch mehr Zeit als vorgesehen benötigt, um sich auf dem Markt zu etablieren. Spätestens bei der Expansion sind die meisten auf Fremdkapital angewiesen. Einige Start-ups wurden durch die Unterstützung eines Business Angels erfolgreich. Andere - vor allem aus dem technischen Bereich - haben staatliche Fördertöpfe angezapft . Beim Ausfüllen der Anträge stehen in jedem Bundesland Agenturen mit Rat und Tat zur Seite.
6. Feedback einholen
Eine Idee kann nur dann wachsen, wenn sie geteilt wird. Sobald eine Innovation in den Kopf kommt, kann es hilfreich sein, mit Freunden darüber zu sprechen. Das gilt nicht nur für die Geschäftsidee, sondern auch für den Onlineauftritt und die verwendeten Werbemittel. Zu lange sollte allerdings nicht über Produkt und Prototypen diskutiert werden. Erfolgreiche Gründer sind schnell auf den Markt gegangen und haben vom Kundenfeedback profitiert.
7. Die Digitalisierung richtig nutzen
Die Mehrheit der Start-ups verfolgt digitale Geschäftsmodelle. Für den Erfolg ist es nicht entscheidend, in die neueste und teuerste Technik zu investieren. Wichtig ist nur, dass Ressourcen im Sinne der Kunden eingesetzt werden. Das bedeutet, digitale Tools sollen die Probleme der Zielgruppe besser lösen als das zuvor bei Mitbewerbern der Fall war.
Gründen ist Bereitschaft zur Veränderung
Ein Start-up, das wachsen will, muss mit seinem Angebot Probleme aus der Welt schaffen. Dabei sind die einfachsten Lösungen oft die besten. Wichtig ist, Prozesse immer zu optimieren. Sollte etwas einmal nicht klappen, muss die Energie direkt dahin gehen, eine Verbesserung der Strategie zu implementieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch teure Irrwege.
Ein Beitrag von Frank Schneider
Bild: Free-Photos auf Pixabay