Buchhaltung leichtgemacht: Hilfreiche Tipps für Gründer
Wenn Sie selbst ein eigenes Unternehmen gegründet haben, dann kennen Sie sowohl die schönen als auch die weniger schönen Seiten, die dieser mutige Schritt mit sich bringt. Das Gefühl der eigenen Unabhängigkeit, die Möglichkeit, eigenständige Entscheidungen zu treffen sowie die Tatsache, selbst einen laufenden Betrieb ins Leben gerufen zu haben, geben Ihnen höchstwahrscheinlich tagtäglich das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
Daneben gibt es aber auch Pflichten und Aufgaben, mit denen Sie sich eventuell erst noch anfreunden müssen. Bestes Beispiel: Die Buchführungspflicht. Ohne Vorkenntnisse oder etablierte Workflows, kann diese auf den ersten Blick recht komplex wirkende Aufgabe sich speziell in den Anfangstagen zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit entwickeln. Schließlich verschwinden Rechnungen sowie gerne einmal spurlos. Doch eigentlich ist die Sache mit der Buchhaltung gar nicht so kompliziert. Glauben Sie nicht? Unsere Tipps beweisen Ihnen das Gegenteil.
Warum ist die Buchführung so wichtig?
Grundsätzlich, weil Unternehmer sowie Kaufleute aufgrund von bestimmten gesetzlichen Grundlagen zu dieser Aufgabe verpflichtet sind. Schließlich ist der deutsche Staat zur Sicherung eines öffentlichen Versorgungsnetzwerks auf Einnahmen angewiesen. Diese basieren nun mal in erster Linie auf aus Unternehmensgewinnen abgeschöpften Steuereinnahmen. Dennoch sollten Sie buchhalterische Aufgaben nicht nur als unliebsame Pflicht auf Staatskosten betrachten. Sie haben ja auch was davon. Schließlich fußen Jahresabschluss oder Steuererklärung auf den von Ihnen dokumentierten Geschäftsvorfällen. Und hier haben Sie die Möglichkeit, bestimmte Ausgaben geltend zu machen, die Ihnen der Staat wiedererstattet.
4 Tipps für die Zahlenjongleure von morgen
Soweit zur Theorie. Doch wie können Sie sich nun systematisch Ihren Weg durch Stapel von Rechnungen, Nachweisen sowie Auftragsstellungen bahnen?
1. Ordnung ist das halbe (Geschäfts-)leben:
An Omas Lieblingsweisheit ist schon etwas dran. Denn nur, wenn Sie bei der Ablage wichtiger Unterlagen Sorgfalt walten lassen, können Sie Ihre Geschäftsvorfälle überhaupt erst lückenlos und korrekt für das Finanzamt dokumentieren. Legen Sie sich also von Beginn an ein striktes Ablagesystem zurecht – egal ob in analoger Ordner-Form oder digital am PC. Zudem macht es Sinn, Ihre Zettelwirtschaft in folgende Kategorien einzuteilen:
- Wareneingang
- Warenausgang
- Lohnkosten
- Miete
- Allgemeine Betriebskosten
- Kundenrechnungen
- Lieferantenrechnungen
2. Fachlektüre lesen:
Es mag schon sein, dass der Krimi, der aktuell auf Ihrem Nachttisch liegt, spannender ist. Aber wenn Sie sich in das Thema Buchführung ein bisschen einlesen, werden Sie davon garantiert mehr profitieren. Viele Buchungssätze folgen nämlich immer dem gleichen Schema. Was „Soll“ und „Haben“ bedeutet, sollten Sie als Gründer deshalb wissen. Außerdem ist es essenziell, dass Sie im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung die aktuellen Steuersätze kennen. Nur so können Sie abführungspflichtige Anteile korrekt berechnen.
3. Technik, Ihr Freund und Helfer:
Sie gehen online shoppen, bestellen Ihre Pizza vom PC aus und schreiben persönliche Nachrichten wahrscheinlich lieber mit der Tastatur, als mit Stift und Zettel – warum sollten Sie dann nicht auch Ihre Buchhaltung auf digitalem Weg erledigen? Mittlerweile gibt es zahlreiche Programme, die Ihnen bei Transfers von der Aktiv- auf die Passivseite unter die Arme greifen. Eine für Gründer ausgelegte Anwendung sollte im Bestfall über folgende Features verfügen:
- Umsatzsteuervoranmeldung
- Rechnungserstellung
- Angebotserstellung
- Automatische Zahlungsveranlassung
- Versendung von Mahnungen
- Belegerfassung
Sind Sie jetzt neugierig geworden? Dann liefert Ihnen der Blick in einen Ratgeber zum Thema Buchhaltung wichtige Informationen und hilft Ihnen gleichzeitig dabei, sich einen Überblick über die Materie zu verschaffen.
4. Bei Profis nachfragen:
Falls Sie trotz technischer Hilfe noch ein wenig Skrupel bei der Erstellung Ihrer persönlichen Finanzaufstellung haben, ist es trotz Ihres Schritts in die Selbstständigkeit kein Problem, sich bei offenen Fragen an Experten zu wenden. Nehmen Sie deshalb schon in der Startphase Ihres Unternehmens Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Steuerberater auf. Dieser kann Ihre Unterlagen noch einmal auf eventuelle Unstimmigkeiten überprüfen. So sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Ein großer Löffel Ordnung und eine Prise Expertenwissen
Wie am Anfang versprochen, ist das Buchführen bei näherer Betrachtung keine komplexe Wissenschaft. Wenn Sie bereits Ihr eigenes Unternehmen gegründet haben oder dieser Schritt demnächst auf Sie zukommt, können Sie mit einem konsequenten Ordnungssystem für Ihre Belege schon einmal eine hilfreiche Grundlage schaffen. Mit ein bisschen Wissensdurst sowie Unterstützung sowohl von technischer als auch Expertenseite, werden Sie als Gründer garantiert ganz schnell fit beim Führen Ihrer Bücher.
Bild: Pixabay
Ein Beitrag von Thomas Hoffmann.
Er ist spezialisiert auf Existenzgründung, Buchhaltung und Personal.